Samstag, 29. September 2012

US Supports Terror Organization Mojahedin-e Khalq (MEK)

Das US-Außenministerium führt eine Liste, auf der sich Organisationen befinden, die nach Meinung des US-Imperiums „Terrorismus“ praktizieren, obgleich sie nur Widerstand gegenüber den Verbrechen von Kolonialmächten leisten. Alles, was nicht im Interesse der neokolonialen Politik der USA ist und zu Widerstand berechtigt, wird als „Terrorismus“ denunziert. 

Die USA führen zusammen mit so genannten „Willigen“ einen Krieg gegen den Islam in Irak und Afghanistan. In Kürze wird vermutlich ein weiterer Waffengang gegen Iran hinzukommen, weil das Land das letzte „Widerstandsnest“ gegen die Dominanz der USA und seiner Klientelstaaten im Nahen und Mittler Osten darstellt. Die militärische Bekämpfung des islamischen Widerstands gegen Unterdrückung und Neokolonialismus geht einher mit einer Verunglimpfung des Islam seitens der imperialen US-Medien und deren Unterstützer in Europa, wie nicht nur das Machwerk „Innocence of Muslims“ eines US-amerikanischen koptischen Christen und seiner Hintermänner in den USA zeigt, sondern auch die Veröffentlichung perverser Karikaturen in der französischen Zeitschrift „Charlie Hebdo“ oder in 2006 in der rechtskonservativen dänischen Zeitung „Jyllands Posten“ belegen. Alles ist jedoch durch das Recht auf Meinungsfreiheit gedeckt. Aber warum wird dann Julien Assange vom US-Imperium verfolgt, nur weil er ein Video veröffentlicht hat, das kapitale Verbrechen der USA in Irak dokumentiert?

Nicht nur so genannte Schurkenstaaten halten sich vermeintliche Terrororganisationen, sondern dieses Modell wird seit kurzem auch wieder vom US-Imperium offiziell favorisiert, frei nach dem Motto: Des einen Freiheitskämpfer, ist des anderen Terrorist! Nach dieser Maxime wurde schon Osama bin-Laden hofiert, als er noch das atheistische Sowjet-Imperium im Auftrag der CIA, der Saudis und des pakistanischen Geheimdienstes (ISI) bekämpfte. Jetzt haben die USA wieder eine Terrororganisation als die Speerspitze ihres Freiheitskampfes entdeckt und von ihrer ominösen Terrorliste gestrichen: die Volksmudschahidin (Mojahedin-e Khalq=MEK).

US-Präsident Bill Clinton hatte nicht ohne Grund die MEK auf die Terrorliste des State Departements gesetzt, damit seine Gattin, US-Außenministerin Hillary Clinton, sie zu einer „demokratischen“ Widerstandsorganisation gegen die iranische Regierung befördern konnte. Die USA scheinen sich nicht zu schade zu sein, selbst mit einer Terrororganisation gemeinsame Sache zu machen, um die iranische Regierung zu destabilisieren. Die MEK kann jetzt offiziell mit Millionen von US-Dollars durch den US-Kongress in ihrem „Widerstand“ gegen Teheran gefördert werden, zuvor hatte sie sich ja bereits von „Spenden“ aus Washington und Tel Aviv finanziert. „The decision opens the door to Congressional funding of the MEK to conduct terrorist attacks in Iran, makes war with Iran far more likely, and will seriously damage Iran’s peaceful pro-democracy movements as well as America’s standing among ordinary Iranians”, erklärte Jamal Abdi, Politischer Direktor des Iranisch-Amerikanischen Nationalrates (NIAC). Jetzt gibt es endlich auch die iranischen Chalabis! Wer die MEK unterstützt, hat auch den letzten Rest seiner politischen Glaubwürdigkeit verspielt. Dass die MEK US-Staatsbürger ermordet haben, scheint die US-Regierung nicht zu kümmern. Ebenso wenig wie sie gegen die Tötung von Rachel Corrie durch ihren „Muster“-Alliierten vorgegangen ist. 

Die MEK ist eine nach totalitären Prinzipien geführte terroristische Polit-Sekte. Ihre „Führerin“, Maryam Rajavi, wird „Sonne der Revolution“ genannt. Kennt man dies nicht aus Nordkorea und dem ehemaligen Maoistischen China? Vielleicht hätte sich das US-Außenministerium einmal intensiver mit der Behandlung ehemaliger Aussteiger befassen sollen, bevor man diese Organisation von einer terroristischen Kult-Sekte zu einer „demokratischen“ befördert hat. Eine bessere propagandistische Vorlage hätten die USA der iranischen Regierung nicht machen können. 

Niemand in Iran will mit der MEK etwas zu tun haben, selbst die Opposition nicht. Die MEK hat sich völlig diskreditiert, nachdem sie mit Saddam Hussein in seinem achtjährigen Krieg gegen Iran kollaboriert hat. Gibt es vielleicht in Deutschland einige „Jubel-Perser“, die in rechtszionistischen Medien und auf obskuren Websites die demokratischen Qualitäten dieser Terrororganisation dem „Deutschen Michel“ als „Freiheitskämpfer“ anpreisen werden? 

Die „Demokratisierung“ der terroristischen Kult-Sekte MEK durch die USA zeigt weiterhin, dass die USA nicht an einem friedlichen Ausgleich in der Nuklearfrage mit dem Iran interessiert ist. Dass es zu dieser Entscheidung gekommen ist, hat die MEK drei PR-Agenturen und dem Einsatz fünfstelliger Vortragshonorare für US-Abgeordnete und politisch einflussreichen Lobbyisten zu verdanken. Die devoten Gesten und Schmeicheleien eines Newt Gingrich gegenüber der „Führerin“ der Terrororganisation in Paris sprechen Bände. Für jeden Demokraten eine Ungeheuerlichkeit, aber für einen US-Neokonservativen völlig normal, erklärte Gingrich: „This is a massive, world-wide movement for liberty in Iran (…) And not anything like the State Department’s descriptions. And I think what you did yesterday was historic and extraordinary, and needs to be driven home, so that everybody who makes foreign policy decisions in the United States understands just how big this movement is getting, how wide-spread it is, and how bipartisan the American support for it is.” Zahlreiche andere führende Neokonservative, Republikaner und andere Mächte haben sich intensiv für die Legalisierung dieser Terrororganisation eingesetzt.

Die USA haben sogar die MEK unter ihre Fittiche genommen, nachdem das Militärlager Ashraf von den Irakern übernommen worden ist und die MEK-Mitglieder ins neuerrichtete Militärlager Liberty verlegt worden sind, das nur dem US-Militär untersteht. Obgleich die Unwerte dieser Terrororganisation im völligen Gegensatz zu den so genannten „common shared values“ des Westens stehen, hat das US-Imperium anders entschieden. Es hat damit der demokratischen Bewegung in Iran größten Schaden zugefügt und der iranischen Regierung ein Propagandageschenk geliefert. Dass sich auch einige Romney-Berater zugunsten der Terrororganisation ausgesprochen haben, überrascht eigentlich nicht. Warum wenden sich nicht Hamas und Hisbollah auch an US-amerikanische PR-Agenturen, um ihren „Terrormakel“ loszuwerden?

Mittwoch, 19. September 2012

Obama vs. Romney: Hail to the Chief - Obama!

On which level did the Grand Old Party (GOP) end up that she nominated a guy like Mitt Romney who dislikes half of his own countrymen because they are not so well off like he is? With his speech before a bunch of super rich, Romney let the cat out of the bag. Obama voters, which make up fifty per cent of the American constituency, are not only regarded as lost for the Republican Party but also considered welfare scroungers. It was not his job to take care of these people, so Romney. This kind of social Darwinism came to the fore by a secretly produced video at one of Romney’s fund-raising dinners that cost 50.000 US-Dollars for each participant and was released by the magazine “Mother Jones”. 

Romney presented himself not only as the prototype of predatory capitalism without social responsibility but also as an obedient proxy for the Israeli position towards the Palestinians. In earlier statements he has promised that he as US President would do nothing that the Israeli government would not approve of; in his infamous speech before his billionaire supporters he went a step further. He accused the Palestinians of not being interested in peace with Israel, and “a pathway to peace is almost unthinkable to accomplish”. “I look at the Palestinians not wanting to see peace anyway, for political purposes, committed to the destruction and elimination of Israel, and these thorny issues, and I say. There is just no way.” 

If Romney had the slightest clue, he had already recognized that the sole rejectionist parties in the Middle East are Israel and its US supporter. Looking at his radical neoconservative “brain” trust one can understand this kind of unrealistic talk. It is an Israeli created myth that Palestinians “never miss an opportunity to miss an opportunity”, like the former Israeli foreign minister Abba Eban used to say. But the real rejectionists are the different Israeli governments as the book “Israeli Rejectionism” by Zalman Amit and Daphna Levit shows. The publication of the so-called “Palestine papers” also reveals that the former Israeli foreign minister Zipi Livni rejected every Palestinian concession as not going far enough that the Palestinian negotiator Saeb Erekat replied frustrated: “The only thing I cannot do is convert to Zionism.” The former head of the Shin Bet, Yuval Diskin, not only drew Netanyahu’s wrath on himself calling him and defense Minister Ehud Barak “messianic” in their attitude towards Iran but also because he accused the Netanyahu government of rejecting peace with the Palestinians. 

This series of mishaps by Romney were a godsend to the Obama camp. Obama himself enjoyed Romney’s remarks to the fullest by generously saying that he as President had to learn representing the whole country. In the inauguration speech, every US-President pledges solemnly to work for the whole of the American people. Except Romney! Other awkward statements by Romney were aptly characterized by Obama by saying: “Governor Romney shoots before he aims.” 

Perhaps the Romney camp has not grasped the fundamental mistake he has made. Romney sinned against the most important idiom of the so-called American Dream: Man forges his own destiny. According to Romney, this ideology seems only valid for the few who made it like he himself but not for every US American citizen for which this dream was invented. Romney’s “shining city on a hill” is only a comfortable place for the one per cent of the American tycoons. 

As a foreign political observer, I am flabbergasted by the political selection process of a nation of over 300 million inhabitants that produces such a politically green candidate. Perhaps I should not be so surprised. After all, the candidates for the US Empire are selected by the dominant political interest groups. Against their will, nobody can become president of the United States of America. George W. Bush was already a political catastrophe; how does it happen that the Republicans could have sunk even deeper? Romney does not talk of “benign conservatism” anymore, like George W. did, he favors a Darwinistic like capitalism, which only rewards the rich and the “strong”. Does his Mormon creed teach him that? Therefore, the argument has to be repudiated that the American nation has to come to terms with a Mormon president like the WASP nation had to come to grips with the catholic president John F. Kennedy. The great difference between the two is that Catholicism comes along with a social doctrine that regards the economic situation of the needy. To depreciate half of the American people as not worthy of taking care would probably never crossed Kennedy’s mind.

On November 6th, the American people have only one choice: the Nobel Peace Prize Warrior Barack Hussein Obama.

Photo credits.

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Samstag, 15. September 2012

Smear Campaigns against Professor Judith Butler

Smear campaigns against people who do not follow the narrowly defined, politically correct, rhetoric concerning the permanent violations of human rights and Israel´s brutal oppression of the Palestinian people are regularly conducted by the right-wing pro-Likud “Israel Lobby” in Germany. 

Their newest victim was Judith Butler, Professor in the Departments of Rhetoric and Comparative Literature and the Co-director of the Program of Critical Theory at the University of California, Berkeley. Butler is also active in gender and sexual politics and human rights, anti-war politics, and the Jewish Voice for Peace. She was awarded this year’s Adorno prize of the city of Frankfort. The prize is endowed with 50 000 Euro and is awarded every three years. 

Why was Judith Butler slandered? Her “misdemeanors” were that she considers Hamas and Hizbollah as belonging to the global left and because of her support of the BDS-campaign (Boycott, Divestment, and Sanctions), targeting Israeli goods coming from the occupied Palestinian territories. After the decision to award her the Adorno prize was announced, all hell broke loose. The protesters’ procession was led by the secretary general of the Central Council of Jews in Germany, Stephan Kramer, followed by Israel’s ambassador in Germany and the usual others.

Kramer accused Butler of being an “avowed Israel hater” and an “accomplice” to the BDS initiative, despite Judith Butler’s nuanced approach towards BDS. But classifying Hamas and Hizbollah as part of the global left ignores their archaic and fundamentalist worldview, especially towards women. Kramer did not, however, conflate Butler’s critique of Israeli government’s policy with “anti-Semitism”. The controversy surrounding the Adorno prize revealed also the tension between universalistic ethic within Judaism and the nationalistic, self-righteous tendencies of Zionism. 

In the controversy that surrounded her, Butler remained steadfast, and she received support inter alia from German intellectuals such as Professor Micha Brumlik from the University of Frankfort and from Professor Neve Gordon of the Ben-Gurion University in Beer-Sheva. Gordon wrote, “The well-orchestrated witch-hunt initiated by the so-called Scholars for Peace in the Middle East against Judith Butler is a sly attempt – based on half-truths and lies – to silence a staunch critic of Israel’s rights-abusive policies in the Occupied Territories.” 

The smear campaigns by the “Israel Lobby” in Germany occur periodically. Before the current campaign against Butler, there was one against Nobel laureate in literature Guenter Grass who dared – in his poem “What has to be said” – to suggest that the Israeli government is a bigger threat to world peace than Iran. Although the Central Council of Jews in Germany was also involved in that campaign, most slander was carried out by mainstream German media with the exception of Jakob Augstein’s weekly “der Freitag”. 

Two years ago, the famous Israeli human rights lawyer Felicia Langer, who lives in Germany, was severely slandered by the “Israel Lobby” and its infamous extremist supporters, when she received the prestigious “Order of Merit of the Federal Republic of Germany First Class”. Some of the slanderers did not even shrink from attempting to blackmail Germany’s President by threatening to return to him their own medals, should he fail to withdraw the Order of Merit from Ms. Langer. 

How Palestinian scholars are treated by German institutions and their representatives is exemplified by the case of the renowned British-Palestinian scholar Dr. Ghada Karmi from the University of Exeter. In February 2012, Ms. Karmi was invited to deliver a speech on Palestine at a Middle East conference at the University of Bremen. At the last minute the invitation was withdrawn, the university suddenly claiming that her views were "not appropriate". Later it turned out that an Israeli Ph. D. student had protested that the conference and Ms Karmi were “anti-Semitic”. Such unfounded allegations were also leveled against Professor Ilan Pappé, an Israeli Jew, to prevent him from speaking in public in Germany. 

But things got even worse for Ms Karmi as she attended a conference on June 8-9, 2012 at the Free University of Berlin, organized by the university’s Research College in cooperation with the German Council on Foreign Relations. Dr. Karmi later commented: “What followed was a depressing display of German sycophancy towards the Israeli participants and a barely disguised discomfort with me, as if they had regretted their boldness in allowing a Palestinian voice to be heard.” She was introduced to the conference by a representative of the German Council on Foreign Relations as a person who according to “some Israelis” is “a Palestinian terrorist”. There was no outcry by the audience and no apology to her followed. Had a representative of the German Council on Foreign Relations dared to introduce an Israeli scholar as a person, who according to “some Palestinians” is “an Israeli terrorist”, his career would have immediately ended. 

These smear campaigns reflect the desolate political landscape in Germany.

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Samstag, 8. September 2012

Felicia Langer, Mit Leib und Seele

Die autobiographischen Notizen der deutsch-israelischen Menschrechtsanwältin Felicia Langer sind nicht „mit letzter Tinte“ geschrieben. Kämpferisch - wie eh und je - tritt sie für die Rechte der unter dem Wahnsinn und der Brutalität der 45-jährigen israelischen Besatzungsherrschaft leidenden Menschen ein. Kein anderes Erlebnis kann den dauerhaften Einsatz für die palästinensische Sache besser ausdrücken als ihr Schwur, den sie abgelegt hatte, als sie zum ersten Mal 1967 die zerstörten palästinensischen Dörfer in der Gegend von Latrun gesehen hat: „Damals schwor ich mir, die Rechte der Palästinenser bedingungslos zu verteidigen.“ Und dort habe sie erstmalig verstanden, was es bedeute „Kein Stein bleibt auf dem anderen.“ Folglich ist alles, was sie sagt und tut, authentisch. Sie hat die israelische Okkupation nicht nur hautnah miterlebt und sich als erste israelische Anwältin für deren Opfer eingesetzt, sondern auch persönlich durch litten. Ihre konsequente Schlussfolgerung: „Persönliche Empörung hat mein Handeln jahrzehntelang bestimmt.“ 

Ihr Engagement steht mit vielen anderen israelischen Friedensaktivisten/innen für das „andere“ Israel. Dafür wurde sie nicht nur in Israel verleumdet, sondern noch übler in ihrer neuen Heimat Deutschland, deren Staatbürgerin sie geworden ist. Es gibt jenseits dieser Hetzer und Verleumder aber auch das „gute“ Deutschland, das sie mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für ihre Verdienste und unermüdlichen Einsatz für die Menschenrechte des geknechteten palästinensischen Volkes ausgezeichnet hat.

Neben dieser Ehrung hat Frau Langer weitere zahlreiche internationale Auszeichnungen erhalten wie zum Beispiel den Alternativen Nobelpreis, auf den sie besonders stolz ist, weil dieser Preis solche Personen auszeichnet, die sich tatsächlich für den Frieden und die Erhaltung der Lebensgrundlagen der Menschen einsetzen. Oder kann man sich Felicia Langer zwischen solchen Friedensnobelpreisträgern wie Menachem Begin, Yasser Arafat, Yitzhak Rabin, Shimon Peres, Henry Kissinger oder Barack Hussein Obama vorstellen, die mit der Verleihung auch implizit für ihre kriegerischen- und terroristischen „Leistungen“ ausgezeichnet worden sind? Als „Botschafterin für das andere Israel“ fehlt nur noch der Israel-Preis. 

In zwölf kurzen Kapiteln werden nicht nur persönliche Ereignisse wie die „Diamantene Hochzeit“, nationale und internationale Ehrungen, sondern auch ihre Anfeindungen durch Vertreter der „Israellobby“ und ihre politischen Interventionen wie im Falle des israelischen Massakers im Gaza-Streifen um die Jahreswende 2008/09 und ihre Enttäuschung über die Widerrufung des so genannten Goldstone-Berichts durch seinen Namensgeber beschrieben. In einem Brief an den südafrikanischen Richter schrieb Felicia Langer: „Die Wahrheit ist hartnäckig, Richter Goldstone, und ihre Verfechter unermüdlich. Vergessen Sie das nicht.“ Die Wertschätzung, die ihr seitens des palästinensischen Volkes entgegengebracht wird, drückte die Ordensverleihung durch Präsident Mahmoud Abbas in Berlin aus. 

Unermüdlich ist ihr Einsatz für die Erhaltung des Friedens, deshalb gehörte sie auch zu den wenigen Mutigen in Deutschland, die das Gedicht „Was gesagt werden muss“ von Günter Grass verteidigt haben. Ihre „persönliche Empörung“ kommt auch in ihrem Engagement gegen einen israelischen Überfall auf die Atomanlagen Irans zum Ausdruck: „Benjamin Netanyahu, der Kriegstreiber, instrumentalisiert in den USA den Holocaust, um für den Angriffskrieg gegen Iran zu werben. Er missbraucht dazu unsere Toten! Ich empfinde das als Beleidigung und als tiefe Kränkung (…) Hände weg von den Toten des Holocaust, Opfer des Faschismus! Sie schänden ihr Andenken!“ 

Felicia Langer hat bei ihrem Einsatz für die Palästinenser immer versucht, ihnen die „Pforte zur Hölle“ zu versperren und die „Pforte des Lebens“ zu öffnen. Eine bessere Botschafterin könnte sich der Staat Israel eigentlich nicht wünschen!

Sonntag, 2. September 2012

Iran and Non-Aligned Movement (NAM)

Das Treffen der zirka 120 Blockfreien Staaten (NAM) in Irans Hauptstadt Teheran war alles andere als ein durchschlagender Erfolg für die iranische Regierung. Deren Führungsriege war nicht nur schlecht beraten, indem sie auf das „zionistische Regime“, wie der Staat Israel in deren Terminologie genannt wird, eingedroschen, sondern auch den Fokus dieses Treffens nur auf den Konflikt um das Nuklearprogramm gelegt hat. 

Die Rede von Ayatollah Ali Khamenei  wäre von den Delegierten besser aufgenommen worden, wenn er auf die zentralen Themen menschlicher Existenz auch eingegangen wäre, wie z. B. Bevölkerungswachstum, globale Umweltzerstörung, Auswüchse der Globalisierung, zunehmende Verarmung gerade der Mitgliedstaaten der NAM, globaler Klimawandel, westlicher Neokolonialismus usw. Über ein Drittel seiner Redezeit widmete er den Missetaten des „zionistischen Regimes“ gegenüber den Palästinensern und den USA als Israels Schutzmacht. Einige wenige Sätze über die Menschenrechts- und Völkerrechtsverletzungen Israels und der USA hätten genügt. Selbst „Präsident“ Mahmoud Abbas hätte in dieser Form nie über Israel oder die USA gesprochen, da seinem Regime umgehend die westlichen Hilfsgelder gestrichen worden wären. Die Mimik der Delegierten dieses Treffens sprach folglich auch Bände. Hängt doch die Mehrheit der NAM-Staaten am Tropf der USA und ihrer westlichen Alliierten, die Khamenei in seiner Rede gegeißelt hat. Wenn die Bewegung der Blockfreien Staaten (sic!) überhaupt noch einen Sinn ergibt, dann bedarf diese Ansammlung von Staaten charismatischer und realistischer Führungspersönlichkeiten plus realistischer Instrumente, um ihren Forderungen Gehör zu verschaffen. Die iranische Führung hat jedoch darauf insistiert, dass die NAM in Zukunft eine wichtigere Rolle neben den USA und ihren Nato-Alliierten spielen soll. Die Bevormundung, die von dieser Allianz ausgeht, liegt nicht im Interesse der NAM. Sie will kein weiteres US-Protektorat werden.

Peinlich war, in welcher Form UN-Generalsekretär Ban Ki-moon und Ägyptens Präsident Mohammed Mursi in Sachen Syrien die iranische Führung öffentlich desavouiert haben. Insbesondere letzterer warb offen für die Revolution in Syrien. Der Sunnit Mursi hat sich offen auf die Seite Saudi-Arabiens geschlagen, die zusammen mit Katar die Aufständischen und deren militärische Ausrüstung durch den Westen finanzieren. Die sunnitische Fraktion betreibt offen eine Konfrontationspolitik gegenüber den Schiiten, um von ihrer Unterdrückung dieser Religionsgemeinschaft in ihren Ländern abzulenken. Täglich finden Demonstrationen der Schiiten in Bahrein, Kuweit oder Saudi-Arabien statt, über die die westlichen Medien aber nicht berichten. Diese „guten“ Diktaturen gehören zu den Freunden des US-Imperiums. Deren Menschenrechtsverletzungen werden von Washington unter den Teppich gekehrt.

Aufgrund des Widerstandes der sunnitischen Staaten findet sich kein Wort über Syrien in der Abschlusserklärung des Blockfreien-Treffens. Auch der Aufruf Irans an die NAM-Staaten, einen Beitrag zur Lösung des Syrien-Konflikts zu leisten, blieb ungehört. Dagegen erhielt die iranische Regierung einhellige Unterstützung für ihr ziviles Nuklearprogramm, weil es mit den Richtlinien des NPT-Vertrages und den IAEA-Kontrollemechanismen in Einklang steht. Ganz im Gegensatz zum israelischen oder dem US-amerikanischen oder dem anderer Staaten, die den NPT-Vertrag nicht unterzeichnet haben oder ihre Anlagen den Inspektoren der IAEA nicht öffnen. Iran hat sich zum wiederholten Male für einen atomwaffenfreien Nahen Osten eingesetzt. Obgleich sich US-Präsident Barack Hussein Obama ebenfalls in einer Rede für die Abschaffung aller Atomwaffen eingesetzt hat, ist er auf Druck Israels und der Kriegslobby in Washington von dieser Linie wieder abgewichen.

Rein „zufällig“ wurde während des Treffens in Teheran ein weiterer Bericht der IAEA über den Stand des zivilen iranischen Nuklearprogramms veröffentlicht. In der westlichen Berichterstattung wurde von einer weiteren Expansion des iranischen Atomprogramms berichtet, obgleich der Bericht genau das Gegenteil besagte. Iran hat seine nuklearen Kapazitäten für die Produktion atomwaffenfähigen Materials in den letzten sechs Monaten nicht ausgebaut sondern reduziert, wie Gareth Porter schreibt.

Die Berichterstattung der westlichen Medien über das Treffen der Blockfreien Staaten liefert ein weiteres Beispiel dafür, dass sie nicht an seriöser, sondern eher an manipulativer Berichterstattung interessiert sind, welche den Befürwortern eines Überfalls auf Iran in die Hände spielen soll. Dass sich bei diesem teuflischen Spiel die führenden Medien des US-Imperiums besonders hervortun, sollte niemanden überraschen. Wie weiland beim illegalen Überfall auf den Irak stehen diese so genannten „watchdogs“ der Demokratie wieder auf der Seite der Aggressoren und trommeln für Krieg gegen Iran. Wie die jüngsten Aussagen des US-amerikanischen Generalstabschefs Martin Dempsey belegen, will das US-Militär nicht „mitschuldig“ sein bei einem möglichen israelischen Überfall auf die Atomanlagen des Iran. Wird dies die beiden „messianics“ von ihrer Aggression abhalten?

Bildnachweis: MWC News.